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Mittelhessen geschmackvoll

Der Ernährungsrat Marburg und Umgebung e.V. veranstaltet diesen Markt für regionale Erzeugnisse am 8. Oktober 2023 zum ersten Mal im Rahmen des traditionellen Elisabethmarktes in Zusammenarbeit mit Slow Food Mittelhessen. Nachfolgend erhalten sie einen Überblick und Informationen über die teilnehmenden Marktbeschicker:innen.

Der promovierte Biologe ist vom Potential der Algen,  besonders von Spirulina überzeugt. Für ihn stellen Algen aus nachhaltigem, regionalem Anbau eine der Lösung für die Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar. Seit einigen Jahren forscht er an und arbeitet u.a. mit der Spirulina-Alge. Inzwischen sind hochwertige Algenprodukte verschiedener Algen, z.B. auch der Mikroalge Chlorella, aus Deutschland über seinen Shop erhältlich. Seit 2018 bietet Algen Markt sogar Spirulina aus Hessen in Rohkost-Qualität, d.h. in schonender Trocknung unter 42°C, an und verfolgt dabei einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Ansatz.

Der Verein Allmende Holzausen wurde 2016 im kleinen Dorf Holzhausen gegründet. Neben dem Vereinsleben betreibt das Ackerkollektiv auf dem Hof regenerative Landwirtschaft als konkretes Allmende-Projekt. Mit der Teilnahme am Förderprogramm der Nationalen Klimasschutzinitiative (NKI) „Kurze Wege für den Klimaschutz“ 2018 und 2019 und der damit verbundenen Forschungsfrage nach Klimaschutz durch Haltbarmachen von Ernteüberschüssen, widmet sich die Vereinsarbeit der Erforschung regionaler Lebensstile, dem Pflegnutzen und zukunftsfähiger landwirtschaftlicher Systeme. Mittleiweile werden Ernteüberschüsse unter dem Label Allmendeküche Feinkost, z.B. Chutneys, hergestellt und in der Region Marburg-Biedenkopf vermarktet werden. Neben all den Köstlichkeiten gibt es auch eine große Portion Bildungsarbeit in Form von zahlreichen Veranstaltungen und einem regelmäßigen Bildungsstand auf dem Marburger Oberstadtmarkt.

Der Caspersch-Hof ist ein landwirtschaftlicher Gemischtbetrieb, der seit 1992  der Familienbetrieb nach BIOLAND-Richtlinien bewirtschaftet wird. Neben der Haltung einer Mutterkuhherde und Schweinen, werden Getreide, Kartoffeln und Feldgemüse und Feingemüse in Gewächshäusern kultiviert.

Nick Heinke hat sich mit seiner eigenen Bäckerei einen Lebenstraum erfüllt. Er backt authenisches Brot ohne Zusatzstoffe mit Mehl aus einer Mühle aus Nordhessen und Ölsaaten, wie Sonnenblumen- und Kürbiskerne, aus der ältesten biologische Erzeugergemeinschaft Deutschlands. Neben regionalen Rohstoffen setzt er auf natürliche Fermentation mit Sauerteigen und Fruchthefen. Gebacken wird sein Brot in Schröck in einem traditionellen, zentralbefeuerten Dampfbackofen auf einer Steinplatte wodurch eine kräftige Kruste und der einzigartige Geschmack entsteht.

Seit 1984 wird der in Cölbe-Schönstadt gelegene Hof von der Fleckenbühler Gemeinschaft bewirtschaftet. Das Besondere ist ihr Konzept der sozialen gelebten Demeter-Landwirtschaft. Jährlich werden mehr als 20 Menschen in ihr Suchthilfeprojekt und damit in den ökologischen Ackerbau und Milchviehwirtschaft integriert, um ihnen in ein suchtfreien und selbstbestimmtes Leben zu helfen. Das so gemeinschaftlich erzeugte Getreide wird zu Mehl und Brot verarbeitet und die Milch der Holsteinerkuhherde in der hofeigenen Käserei zu bestem Weich- und Hartkäse reifen gelassen. Alle Erzeugnisse können im Hofladen gekauft oder in der Basserie auf dem Hof direkt verkostet werden.

Vor knapp zwölf Jahren ging die Plattform „foodsharing.de“ online. Das Probelm der Lebensmittelverschendung stand damals  in Deutschland wenig im Fokus und es gab kaum statische Erhebungen und genaue Daten. Seit dem hat sich einiges getan und das öffentliche Problembewusstsein zum Thema ist deutlich gestiegen. Die foodsharing-Initiative setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und ein nachhaltiges Ernährungssystem ein, wobei das Ziel, die Verschwendung von Lebensmitteln bis zum Jahr 2030 zu halbieren, an erster Stelle steht. In ihrem großen überregionalen Bildungsangebot werden in  gemeinschaftliche Kochevents und Diskussionsrunden, Workshops, Vorträgen und Lesungen Themen wie Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung thematisiert.

Vor ca. drei Jahren wurde das Gärtnerreigelände in Oberweimar vom Verein Glashüpfer e.V. übernommen. Inzwischen wird auf der 1 ha großen landwirtschaftliche Fläche, die 1.500 m² unter Glas beinhaltet, neben dem Gärtnereibetrieb auch erfolgreich eine Solawi betrieben. Hier wird nach dem Market Gardening Prinzip gearbeitet, einer bodenschonenden Methode, die den Boden dauerhaft verbessert, Humus aufbaut und gleichzeitig eine hohe Erntemenge erzielt. Neben dem Gemüse für die Solawi werden Bio-Jungpflanzen für Märkte, Betriebe in der Region und unseren Ab-Hof-Verkauf produziert und Insekten- und bienenfreundliche Schnittblumen auf dem Selbstpflückfeld angebaut, welche ausschließlich aus samenfesten Saaten gezogen werden. 

Seit Gründung der Hofgemeinschaft vor über dreißig Jahren, war von Beginn an klar, dass die Basis ein partnerschaftliches Zusammenleben und -arbeiten von Menschen mit Unterstützungsbedarf und ihren Begleitern ist. Richtungsweisend für die Gemeinschaft in Friedelhausen ist dabei die Anthroposophie Dr. Rudolf Steiners. Friedelhausen vereint Lebensraum und Arbeitsplatz und ist neben Kultur- und Bildungsstätte auch ein Demeter-Betrieb mit eigenem Hofladen. Auf 73 ha Grünland und Ackerfläche wächst das hofeigene Futter für die Tiere sowie Getreide, Feldgemüse und Kartoffeln. Die Viehhaltung umfasst 30 Milchkühe der alten Rasse Angler und ihre Nachzucht. Sie geben täglich 300-400 Liter Milch, die in der Hofkäserei verarbeitet werden. Jährlich werden 40 Schweine gemästet, die unter anderem die überschüssige Molke aus der Käserei verwerten.

Aus dem anfänglichen Hobby, eine Handvoll Texelschafe zu halten, wurde für den Ingenieur und die Biologin samt Familie seit 2017 der Haupterwerb die Landwirtschaft. Neben der Milch ihrer gewachsenen Texelschafherde, wird inzwischen auch Milch von benachbarten Ziegenhöfen in der hofeigenen Käserei in Klein-Eichen zu besten Produkten vom Joghurt bis zum Hartkäse verarbeitet. Aber nicht nur die Milch geht in den Nahrungsmittelkreislauf, es werden z.B. auch Lammgriller und Lammsalami aus reinem Lammfleisch beim Bio-Metzger nebenan hergestellt und ein bis zweimal im Jahr eins ihres Roten Höhenviehs geschlachtet. Ihre Produkte werden auf Wochenmärkten udn Verkaufsstellen in der Umgebung verkauft. Man kann sie inzwischen aber auch mit einem Anteil verschiedener Solawis in der Umgebung bekommen.

Katharina und Norman Kuhl haben den am Rande von Lohra-Rodenhausen gelegenen Hof 2004 von ihren Eltern übernommen und auf Bioland-zertifierte Landwitschaft umgestellt. Sie setzen auf artegerechte Tierhaltung und so dürfen ihre Mutterkühe und Kälber ganzjährig auf der Weide stehen und ihre Hühner in mobiler Freilandhaltung auf grünen Wiesen leben. Neben Eiern und Suppenhuhn werden auch die in einem benachbarten Biohof aufgezogenen männlichen Kücken zu Bruderhahnprodukten verabeitet. Während Katharina sich mit viel Liebe den Hühnern widmet, ist Norman eher auf dem Acker anzutreffen. Hier werden Kartofflen,  Zwiebeln und Getreide angebaut, das später als Mehl neben Nudeln, Eiern und Suppenhuhn im kleinen Hofladen zum Verkauf steht. 

Das Lebensmittelpunkt-Projekt in Wehrda ist ein Pilotprojekt des Ernährungsrates Marburg und Umgebung e.V., das seit Februar 2022 besteht. Lebensmittelpunkte sollen die soziale und kulturelle Vielfalt der Region widerspiegeln und bieten Treffpunkt für Austausch, Bildung, Kultur und Genuss. Menschen aus Wehrda können im LMP-Wehrda in den Saisongärten ihr eigenes Gemüse anbauen und Überschüsse gemeinschaftlich in der Küche einkochen. Selbstgemachtes, Selbstgekochtes und andere Leckereien werden auf dem regelmäßig stattfindenden Nachbarschaftsmarkt angeboten und getauscht. Zudem gibt es reichlich Bildungsangebote wie den Kinderacker, der ebenfalls einen Lebensmittelpunkt in Wehrda darstellt. Mehr zum Lebensmittelpunkt-Konzept und zum Projekt in Wehrda findet ihr hier.

Im Zeitalter der industriellen Haltung von Nutztiern, die auf hohen Fleisch – und Milchertrag gezüchtet werden, besteht die große Gefahr, dass viele liebenswerte und absolut nützliche Haustierrassen, die über viele Jahrhunderte für die verschiedensten Haltungsbedingungen von Menschen gezüchtet und genutzt wurden, unwiederbringlich von dieser Erde verschwinden. Eines dieser alten und schützenswerten Haustierrassen ist das Skudden-Schaf. Armin Staufenberg ist ein Züchter dieser Rasse und Träger des Projekts „Beitrag zur Rettung der vom Aussterben bedrohten alten Haustierrasse: Skudden-Schafe“ in Mengsberg. Durch Zucht und mit Hilfe von Patenschaften aber auch mit dem Verkauf des Fleisches kann diese alte Schafrasse erhalten bleiben. 

Der PUNKT ist ein kollektiv betriebener Mitgliederladen in Marburg, der vor kurzem im Südviertel eröffnet wurde und ökologische, faire und regionale Produkte anbietet. Mit dem monatlichen Beitrag bilden Mitglieder die Basis zur Finanzierung des Ladens und dürfen im Gegenzug zu vergünstigten Preisen einkaufen. Bezahlt werden kann hier auch mit Klimabonuspunkten.

Timo Fago ist Küchenmeister und Gründer von RegioGlas. Der gebürtige Gießener konnte in den letzten Jahren an einigen Standorten und mehreren Jahren in der Sterne-Gastronomie arbeiten und sein Können verfeinern. Nachhaltigkeit, Tierwohl und Regionalität sind für RegioGlas wichtige Prinzipien, nach welchen gearbeitet und gehandelt wird. Unter anderem deshalb lebt und arbeitet Timo mit seiner Familie mittleriweile wieder in seiner Heimat Mittelhessen. Hier kann er mit mittelhessischen Landwirten direkt zusammenzuarbeiten und ihre Produkte z.B. zu Gulasch, Bolognese und Fonds veredeln, die im Online-Shop oder beim regelmäßigen Garagenverkauf zu erwerben sind.

Vor ca. 15 Jahren haben Manu und Claudi die Seelbacher Ziegenkäserei auf ihrem Hof in Lohra-Seelbach aus dem Nichts heraus aufgebaut. Ihr Anliegen gute Lebensmittel für die Region zu erzeugen und eine echte Kreislaufwirtschaft unabhängig von globalen Lieferketten zu betreiben, hat sie inzwischen zu einem erfolgreichen Betrieb geführt, der neben der Milchziegenhaltung und Käseerzeugung auch einen wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege leistet. Die Beweidung der Flächen bieten den Tieren ihre Nahrungsgrundlage und die damit einhergehende extensive Bewirtschaftung fördert zudem die Artenvielfalt wie kaum eine andere Bewirtschaftungsmaßnahme. Neben 20 verschiedenen Ziegenkäsesorten bieten sie auch Fleisch von Lamm, Kitz u. Schwein, Frisch-, Roh-, Koch- u. Brühwurstspezialitäten, Eier aus dem Hühnermobil, Felle, Bettdecken aus Schafwolle, Kartoffeln, Olivenöl aus Kreta und Ziegen- u. Schafmilchseifen an

Auf dem Siebenhof in Ginseldorf wird in einem modernen Gewächshaus und im Freiland Biolandgemüse erzeugt.

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