PRESSEINFORMATION
Köln, 12.4.2022
Informationen zu eingetragenen Genossenschaften der Solidarischen Landwirtschaft finden sich ab sofort auf www.solawi-genossenschaften.net. Die Homepage wurde nach umfassender Überarbeitung relauncht, dabei sind Steckbriefe, Video-Portraits und Podcasts entstanden. Die Erfahrung von nunmehr 22 Solawi-Genossenschaften wird hier gebündelt – der Informationsbedarf für die neue Wirtschaftsform der Solidarischen Landwirtschaft ist ungebrochen.
Wer bei Solawi an Grüppchen denkt, die aus Überzeugung eine kleine Ackerfläche bewirtschaften, liegt falsch. Aktuell listet das deutsche Netzwerk rund 500 Initiativen; die Tendenz ist seit Jahren steigend. Unter den Mitgliedern sind auch 22 Solawi-Genossenschaften. Diese Solawi-Genossenschaften haben über neun Monate das bisher erworbene Wissen zusammengetragen, strukturiert und aufbereitet. Die gebündelte Erfahrung steht jetzt kostenlos allen Interessierten zur Verfügung. Das Teilen des Wissens entspricht dem kollegialen Grundverständnis und dem kooperativen Einsatz für eine echte Ernährungswende.
Solawis sind frei in der Wahl ihrer Rechtsform. Die genossenschaftliche Organisation hat den Vorteil, dass sich eine erfolgreiche Gründung oft schneller einstellt, da die Rechtsform den Fokus auf die demokratischen und wirtschaftlichen Aspekte des Solawi-Betriebs schärft. Eine der ersten deutschen Solawi-Genossenschaften war das „Münchener Kartoffelkombinat“, das heute über 2000 Mitgliederhaushalte versorgt. Schnell folgten der Gemüse-Versorger „Biotop Oberland eG“ in Lenggries, die ausschließlich vegan produzierende „PlantAge“ nahe Berlin und die Gemüsekooperative „Rote Beete“ in Leipzig, die sich erst nach mehreren Wirtschaftsjahren zur eingetragenen Genossenschaft wandelte.
Rund um ein achtköpfiges Kernteam waren zwei Dutzend weitere verantwortliche Personen über mehrere Monate eingebunden. Im Zuge des Homepage-Relaunch sind Steckbriefe mit typischen Kennzahlen und umfassende Video-Portraits der Initiativen entstanden, die bei YouTube und PeerTube zu sehen sind. Auf Spotify und Apple Podcasts werden zudem unterhaltsame Audiobeiträge der Protagonisten veröffentlicht. Das Projekt wurde durch viel ehrenamtliches Engagement, private Spenden und eine Förderung der Landwirtschaftlichen Rentenbank ermöglicht.
In einer Solawi übernimmt eine Gruppe von Verbraucher:innen die finanzielle Verantwortung für eine Landwirtschaft. Im Gegenzug erhalten die sog. Ernte-Teiler:innen den gesamten Ertrag des Hofes, meist als wöchentliche Abholung organisiert. Damit übernimmt die Gruppe die Verantwortung für den gesamten Betrieb statt für einzelne Produkte. Der Betrieb hat Planungssicherheit und weiß schon zu Beginn der Saison, dass alle Produkte Abnehmer:innen finden. Landwirt:innen können sich auf ihre gute Arbeit konzentrieren, und tragen durch nachhaltige Anbaumethoden auch zum Naturschutz bei, was der gesamten Region zu Gute kommt. Wer das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft noch nicht kennt, kann sich dazu auch auf der Netzwerkseite www.solidarische-landwirtschaft.org informieren.
ViSdP:
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e.V.
Vorstand: Alina Reinartz, Lisa Haubner, Roman Best
Stammheimerstr. 154, 50735 Köln
Bildmaterial und Rückfragen erbeten an Andrea Klerman, 0172 – 414 92 77 oder unter aklerman@solidarische-landwirtschaft.org