Ernährung ist neben Akupunktur, Kräutermedizin, der Massagetechnik Tuina und Qi Gong eine der fünf Säulen der chinesischen Medizin. Mit diesem Grundsatz wurden wir von Simone Plefka am gestrigen Abend, den 29. April, in die fünf Elemente der Ernährung als Teil der chinesischen Medizin eingeführt. Die ausgebildete Heilpraktikerin und Yogalehrerin entführte uns lebhaft in die Welt der fernöstlichen Ernährungphilosophie und brachte den interessierten Zuhörerinnen die fünf Elemente, Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz näher, die traditionell verschiedenen Geschmacksrichtungen, Farben und ihren Wirkungen zugeordnet werden. Während z.B. rote, geröstete und bittere Nahrungsmittel dem Element Feuer angehören und eher austreibend wirken, gehören gelbe, süße, erdige Nahrungsmittel der Erde an und wirken eher harmonisierend. Wer kennt das nicht nach dem Essen, das Gefühl zu haben er bräuchte noch etwas Süßes zum Nachtisch? Was für viele einfach eine Tradition am Sonntagstisch ist, erklärt Simone Plefka mit einer Dysballance in der Mahlzeit selber, denn hier sollten bestenfalls alle Geschmacksrichtungen, also alle fünf Elemente eingebaut sein. Es könnte aber auch ein seelisches Ungleichgewicht vorherrschen, das mit etwas Süßem beruhigt und ausgeglichen werden möchte. Körper, Seele und Geist werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) im Übrigen nicht gesondert betrachtet, sondern bilden eine Einheit und können sich gegenseitig beeinflussen.
Überhaupt scheinen viele Symptome, wie Verdauungsprobleme oder Schlafstörungen aus dem Ungleichgewicht der Energien Yin und Yang im eigenen Körper zu kommen, die in einem gesunden Körper in gleicher Menge vorhanden sind. Für manche Menschen könnte die individuelle Betrachtung ihrer Symptome aus Sicht der TCM und eine Anpassung ihrer Ess- und Kochgewohnheiten zu einem Ausgleichen der Energien und somit zu mehr Wohlbefinden führen.
Am Ende ihres Vortrages hatten wir Gelegenheit die Ursachen für die ein oder anderen Symptome und Unverträglichkeiten oder Essensgelüste zu erfragen. Mit reichlich Stoff zum Verdauen und guten Tipps, wie z.B. regelmäßig warm zu Essen, am besten nicht mehr nach 19 Uhr lieber seine Lieblingsspeisen zu frühstücken als auf die wichtigste Mahlzeit am Tag zu verzichten, haben alle Zuhörenden das Zentrum des LebensMittelPunkts Wehrda verlassen und bereichert den Heimweg angetreten.