Solidarische Landwirtschaft, kurz SoLaWi, ist eine weltweite Bewegung, die sich für den Erhalt der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und Ernährungssouveränität einsetzt. Sie bietet die Möglichkeit eine transparente, faire und ökologische Form der landwirtschaftlichen Produktion in der Region zu etablieren.
Wie funktioniert das?
In der Solidarischen Landwirtschaft werden Lebensmittel nicht mehr über den anonymen Markt vertrieben, sondern fließen in einen eigenen durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von den Verbrauchenden mit organisiert und voll ausfinanziert wird. Alle Mitglieder können nun nach ihren finanziellen Möglichkeiten für ihren Anteil bieten. Hierdurch soll allen Menschen, unabhängig von ihrer ökonomischen Situation, ermöglicht werden, regionales und saisonles Gemüse zu beziehen. Mit einem festen monatlichen Beitrag tragen alle Mitglieder die Kosten (Arbeitskraft, Saatgut, Werkzeug, Wasser etc.) und das Risiko des Gemüseanbaus und erhalten im Gegenzug ihren Anteil der Ernte und der ggf. weiterverarbeiteten Produkte, wie Käse, Wurst oder Brot.
Welche Vorteile für Landwirt:innen und Verbraucher?
Verbraucherinnen und Verbraucher können den Produkten trauen. Sie erhalten gute Qualität, frische, vielfältige, saisonale und regionale Nahrungsmittel; das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund. Und die Landwirt:innen können auf eine stabile Finanzierung und Nachfrage bauen. Zusammen leisten die Beteiligten einen wichtigen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie zur Stärkung der regionalen Wirtschaft. Entscheidungen werden von den Mitgliedern gemeinsam getroffen und Produktionsrisiken wie Ernteausfälle durch Unwetter gemeinschaftlich getragen.
Wen gibt’s in der Region?
Im Raum Marburg und Umgebung gibt es vier SoLaWis.
SoLaWi Marburg: ca. 270 Anteile; es gibt noch freie Anteile für die kommende Saison ab Mai! Acker und Gewächshäuser in Kirchvers. Finanzierungsrunde ist am 15.02.2025, 18 Uhr, im KFZ (Biegenstraße 13, Marburg).
- Gemüse, dazu Erdbeeren im Sommer, Apfelsaft im Herbst und Honig im Winter; Kaffee- und Käse-Abo zubuchbar
- Lieferung von Mai bis Weihnachten wöchentlich, Pause über Jahreswechsel, dann alle 14 Tage bis März/ April
- 9 Verteilpunkte in Marburg, 5 Verteilpunkte Gießen, Abholung direkt am Hof in Kirchvers (Gärtnerei Grünzeug)
- viele Arbeitskreise (AKs) zum Mitmachen (z.B. Mitmachen, Obst)
SoLaWi Terra Lumbricus: Gärtnerei und SoLaWi im Ebsdorfergrund; 60 unterschiedliche Gemüsesorten und eigene Jungpflanzenanzucht. Es gibt noch freie Anteile für die kommende Saison ab Mai! Finanzierungsrunde am 22.03.2025
- 5-8 Kulturen in der wöchentlichen Lieferung, ganzjährig
- 2 Verteilpunkte in Marburg, 3 Verteilpunkte in Gießen, Abholung am Hof in Leidenhofen
- kleine Schafherde mit 15 Mutterschafen und 2 Ziegen beweiden Grünland, 3 Enten; Bioland-zertifiziert und arbeiten nach dem Prinzip der regenerativen Landwirtschaft; Garten ist als Marketgarden aufgebaut.
Gärtnerei und SoLaWi PeterSilie: ca. 100 Anteile; Acker und Gewächshäuser in Oberweimar
- Blatt- und Wurzelgemüse, Salate, Kräuter; Lieferung von März bis Ende Februar ganzjährig und wöchentlich
- 4 Verteilpunkte in Marburg, Abholung direkt am Hof möglich
- Samenfeste Pflanzen, Blumen Stauden, Bio-zertifiziert und torffrei, Marketgardening-Prinzip, Artischocken-Projekt
Gärtnerei Rübchen: kleine Gärtnerei und SoLaWi in Caldern; ca. 30 Anteile
- Abholung am Hof in Caldern
- Saison Mai bis Oktober
- Wurzel- und Blattgemüse, Melonen, Kräuter, Blumen
- samenfestes Saatgut aus ökologischer Züchtung, torffreie Erde, Marketgardening-Prinzip
Mehr Infos, Aktuelles und Wissenswertes findest du auf den jeweiligen Seiten der SoLaWis. Werde ein Teil der SoLaWi-Gemeinschaft und sichere dir einen Anteil an frischem, saisonalem und regionalem Gemüse in der SoLaWi deiner Wahl. Im Moment laufen einige Infoveranstaltungen, wo du die Landwirt:innen und Meschen, die dein Obst & Gemüse anbauen, das solidarische Prinzip und die Besonderheiten der einzelnen Höfe und Gärtnereien kennenlernen kannst.